Die graue Welt wird farbig

Grau ist die Welt und ziemlich trist,
Der Regen hält nicht inne
So wie es halt im Winter ist.
Trüb sind zumeist die Sinne.

Das Leben scheint uns öfters Qual,
Doch gibt es einen Hoffnungsstrahl:
Das Grau erhellt der Alkohol!
Wer Wein hat, dem wird‘s warm und wohl.
Und wen die junge Winzerin
Beglückt, der sieht frohen Sinn,
Wenn draußen der November dräut
Die Welt mit Buntheit überstreut.

Grau auch Burg, die Stimmung trist
Und missmutig die Gäste.
Weil alles zäh und trostlos ist
In dieser alten Feste.
Ideen fehlen auf dem Thon
Und alle Spritzigkeiten
Der Sassen Alter merkt man schon
Grad bei den Herrlichkeiten.

Es fehlt uns auch die Winzerin.
Doch ist nicht alle Hoffnung hin.
Man hat den Mundschenk ja im Reych.
Und ruft man den, so kommt er gleich.
Trägt beste Lethe mit sich her
Beglückt damit die Gäste sehr!
Ein Schluck, schon strahlt ein Lichtermeer
Auf alle Dinge ringsumher.
Hell strahlen Burg und rot die Nasen
Und die Tristesse - weggeblasen.

Der Mundschenk macht’s, ihm ist es leicht,
Indem er euch den Becher reicht.
Man trinkt – schon wärmt ein Freudenfeuer
Die alten, kalten Burggemäuer.
So führt Gläser an den Mund
Und schaut euch um: die Welt wird bunt!