Wiedersehn mit Bollwerk
Am 19. im Lethemond a.U.148, fast 18 Jahrungen nach jenem denkwürdigen Zweikampf, erschien Rt Bollwerk in der Hessenburg. Hägar erkannte den durch Alter und Würde geläuterten Gegner von einst zunächst nicht. Erst als Bollwerk bei der Begrüßung vor dem Thron dem überraschten Hägar eine Flasche Licher Bier überreichte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er sah den heißblütigen Jungritter der Reyches Waterkant wieder vor sich.
Hägars Freude über das Wiedersehn kommt in der Eloge zu Ausdruck, die er Bollwerk an diesem Abend darbrachte.
Als ich ein junger Ritter war
Und völlig unbekannt,
Da schickte Uhus Weisheit mich
Zum Reyche Waterkant.
Jung war ich, heiß und kampferpicht,
Stritt gerne und gewann.
Doch jener Bollwerk wußt’ das nicht!
Naiv macht er mich an.
Er kam – wie ich – vom Hessenland
Zum kalten Norden hier.
Lechzt lang’ schon (was mir nicht bekannt)
Nach einem Licher Bier.
Er fragte, ob ich nichts bei mir,
Was ich ihm geben wollte. –
Und dachte da an jenes Bier!
Ich wußt’ nicht, was das sollte.
Drum sprach ich rasch: „Mein lieber Freund,
Nehmt etwas, das mir teuer.
Das ist es wohl, was Ihr gemeint:
Der Handschuh hier sei Euer!“
So kam es zu gewalt’ger Schlacht.
Kühn hab’n wir uns gemessen.
Doch wer gewann in jener Nacht -
Das hab’ ich längst vergessen.
Heut’, Bollwerk, sind wir grau und matt
Und würdige Gestalten.
Ja, wenn man kein Gebiss mehr hat,
Ist Frieden leicht zu halten.

