Was wäre der Truchseß ohne Thron?

Als Truchseß neigt man zur Philosophie.
Das macht das Amt. Denn wie wir alle wissen,
Schaut man als Truchseß hinter die Kulissen
Des Throns, Uhus – und kennt das wann und wie.
Das schärft den Blick und fördert den Verstand.
Ja, so ein Truchseß weiß so allerhand!

Und darum denkt er oft, was wäre wenn –
Gäb’s zum Exempulum den Truchseß nicht
Wer brächte dann anstatt des Gentlemen
Dem Thron zur Sippung der Erleuchtung Licht.
Ich fürchte - niemand. Und ich sag euch was:
Kein Truchseß – keine Sippung. So ist das!

Auch heute dacht ich wieder orginell.
Habt am Gedanken Teil, ich sag ihn schnell:
Was, wenn ich den Aha nach vorne brächzte,
Gewiss, das man dem dort entgegenlechzte,
Und niemand stünde vorne, der ihn will?
Und vor dem Throne wär' es leer und still
Ein Truchseß ohne Thron – da stünd' ich nun.
Wenn das passierte – was wär' dann zu tun?

Als Truchseß ist man dank Uhu nicht doof.
Ich sagte schon, man wird ein Philosoph.
Ich wüsste drum sofort, noch an der Stätte
Was es mit dieser Leere auf sich hätte.
Der Truchseß steht auch hier in Uhus Licht:
Niemand vorm Thron dann ist es Freitag nicht.

Gottlob ist heut der Platz recht gut besetzt.
Da weiß man: Sippung ist es, hier und jetzt.
Weiß: Freitag ist es, Gyssens großer Tag,
Da gibt’s den Einritt und den Tamtam-Schlag.
Vor allem aber gibt’s das stete Wunder:
Kaum hängt der Aha vorn an einem runter,
Ist jener hell und klug und voller Herrlichkeit,
Was Reych und Truchseß immer wieder freut.
Und was dem Truchseß, der den Thron so liebt
Zum denken wieder neuen Anlass gibt.
Woraus er dann, zuhaus in dunkler Nacht,
Die nächste Truchseß-Fexung macht.

Für heut ist’s wieder mit Uhu geschafft.
Nehmt nun des Reychs Aha, regiert mit Kraft
Seid klug und weise, streng und voll Humor.
Sippt uns wie stets aufs allerschönste vor.
Geht an das Werk, erfreut uns Herz und Sinne.
In Uhus Geist – Schlaraffias Spiel beginne!