Zwiesprache der Truchsesse

Zwiesprache der Truchsesse

Hamlet:
Der Truchseß schmückt zur Sippungszeit
Des Gyssen-Reyches Herrlichkeit
Und unterstreicht das, was er macht,
Indem er kluge Worte sacht.

Hägar:
Dass es um Hoheitshandeln geht
Merkt man dabei am Reych: es steht.
Was wohl nicht jedermann behagt,
Besonders, wenn der Held betagt.

Hamlet:
Ging Truchseß-Rede in die Vollen
Kam‘s früher oft, dass Füße schwollen
Und mancher dachte eingangs bänglich:
Ist er heut kurz? Macht er es länglich?

Hägar:
Doch manchmal ist der Truchseß nett,
Wenn‘s Hägar ist und nicht Hamlett.
Denn Hägar, wie ihr alle wisst
Kein Freund von langen Reden ist.

Hamlet:
Ob Hägar das wohl selber glaubt?
Er quasselt, bis die Zunge staubt!
Nein, Hamlet ist das Licht des Reyches
Und Hägar ist ein Ei, ein weiches.

Hägar:
Der Hamlet ist, man merkt es schnell,
Extrem verbalo-kriminell.

Hamlet:
Und Hägars tumber Redeschwall
Ist wohl ein Casus Sprechdurchfall.

Hägar:
Und doch sind wir, das ist ganz logisch,
Aus Güte logo-pädagogisch.

Hamlet:
Wir wenden schlichte Worte an
Damit der Thron auch folgen kann.

Hägar:
Denn eins, das eint uns beide schon.
Das ist die Meinung über’n Thron:

Hamlet:
Vor der Erleuchtung wenig günstig -
Nach der Erhebung stark und brünstig.

Hägar:
Dies Image-Lifting für den Thron.
Macht nur der Truchseß. Dank und Lohn
Gebührte reichlich ihm dafür!
Doch sieht man nichts davon an mir.

Hamlet:
Und nichts an Hamlet. Kahl die Brust.
Des Truchseß Lohn ist seine Lust,
Aus einfach strukturierten Knaben,
Thron-Herrlichkeit gemacht zu haben.

Hägar:
Trotzdem schmück ich - weil Sippungszeit
Mit dem Aha die Herrlichkeit.

Hamlet:
Fangt also an. Betöret Herz und Sinne.
In Uhus Geist. Schlaraffias Spiel beginne.