Der Gleyberg ist, wie stets im Lenz, geschmücket,
Und alles harrt, dass sich der Vorhang hebet
Und dass das Fest uns wiederum entzücket,
Zu dem das Uhuversum fröhlich strebet.
Schon steht Lycurg, der Meister, auf den Stufen,
Um den Beginn des Abends lautstark auszurufen.
Die Thronbeamten sieht man eifrig üben,
Bereit zum Dienst, tun ihre Pflicht sie lieben.
Der Reychstrompeter stimmt an seiner Tröte,
Der Mundschenk prüft zum x-ten Mal die Lethe,
Der Marschall übt, ob er den Tam-Tam trifft,
Der Kantzellar kaut stumm an seinem Stift.
Der Hofpoet ist schon in Trance und dichtet.
Ja, alles ist bereitet und gerichtet.
Ein Zeichen fehlt, dann bricht der Jubel Bahn,
Die Sippung und das Gleybergfest fängt an.
Und warum steh'n wir dann herum und warten?
Warum kann dieser Abend denn nicht endlich starten?
Es fehlt noch etwas, ohne das nichts geht:
Es fehlt Erleuchtung, Weisheit und die Majestät.
Es fehlt der Thron, der diesen Abend leitet
Und unser Tun mit Huld und Gnad begleitet.
Dort wo der Gyssen-Herrscher weilen müsste,
Vor prächtig blau und gelbem Throngerüste
Steh'n drei Gesellen da, erwarten dumpf und träge,
Dass Uhus Weisheit sie vielleicht erleuchten möge.
Sie suchen nicht, sie kümmern sich nicht drum,
Sie steh'n geduldig wartend nur herum
Und denken sich: Der Truchseß wird's schon richten,
Der wird des Uhus Weisheit irgendwo schon sichten
Und sie uns sicherlich zum Throne bringen.
Wie, weiß man nicht. Doch wird's Ihm schon gelingen.
Wer sich dem Truchseß anvertraut,
Der hat noch nie auf Sand gebaut.
Braucht man ihn, ist er auch gleich da,
Trägt in den Händen den Aha,
Den er, auf Gleybergs Turm geklommen,
Von oben selbst bekommen,
Um ihn dem einen hier zu geben.
Schon tut sich dessen Geist erheben,
Schon füllt ihn Uhus Weisheit ganz,
Wie in des Sieges Wonnekranz.
So, wie ihr ihn nun vor euch seht,
Ist er ganz plötzlich Majestät,
Kraftvoll erhellt, voll Witz und Geist,
Was er der Menge gleich beweist.
Er kann uns endlich nun regieren,
Das Zepter mit Erleuchtung führen.
So nehmt die Zügel in die Hand
Und führt uns ins Schlaraffenland.
Dort lasst uns stets für alle Zeit,
Schlaraffen sein und bleiben,
Um in des Ritterspieles Kleid
Den güldnen Ball zu treiben.

