Jahresschluß

Das Jahr neigt sich dem Ende zu,
Wie der Schlaraffe vor Uhu.

Darum beschließt mit Würde jetzt
Das Jahr, das uns so recht ergötzt.
Es bot uns allen, voller Güte
Des Lebens bunte Wundertüte,
Durch die euch, die den Thron ihr ziert,
Der Truchseß sicher hat geführt,
Der stets an eurer Seite wachte,
Euch des Uhus Erleuchtung brachte!
Oft tat er bei den Mühen ächzen,
Um dann doch die, die danach lechzen,
Mit Weisheit bis zum Rand zu füllen.
(Murrt er auch oft dabei, im Stillen.)

Ein Truchseß ist was Wunderbares!
Drum dankt ihm ruhig, am Schluss des Jahres.
Auch, wenn er euch stets unterbreitet,
Dass euer Licht nur abgeleitet
Von unsres Uhus Wunderkraft
Und aus des Ahas Wundersaft.
Der Truchseß sagt euch dieses an,
So, wie das nur der Truchseß kann.
Verkörpert er doch, a priori,
Dem Throne das memento mori,
Das mahnt, dass ihr vergänglich seid,
In punkto Glanz und Herrlichkeit.

Ja, legt es ab, das Prunkgewand.
Hinweg mit Flitter und mit Tand!
Besinnt euch auf des Uhus Wort,
Werft Orden, Titul, Ahnen fort,
Gebt weg der Eitelkeiten Zier -
Zum Beispiel an den Truchseß hier,
Der, von der Wiege bis zur Bahre,
Nie was bekommt, die ganzen Jahre.
Sein edles, mühevolles Tun
Bringt zwar Erfolg, doch wenig Luhn.

Der Thron, oft von Natur belämmert
Hätt', gäb's ihn nicht, das Jahr verdämmert.
Ja, wär' es da nicht angebracht,
Dass man ihm auch 'ne Freude macht?
Drum, frisch an's Werk, geht nun daran:
Nehmt den Aha und fanget an!