Romantik-Sippung

Burgfrauensippung unter der Leitung des Rt Reisewitz

Der Frühling naht. Zwar ist es kalt und regnet,
Jedoch auf Dauer ist das nicht gemacht.
Bald kommt der Lenz, hebt seine Hand und segnet
Und jeder hofft, dass er ihm bald begegnet;
Er Wärme bringt und bunte Blütenpracht.

Da spürt man etwas, das man längst vergessen:
Da bricht sich so ein Sehnen wieder Bahn -
Da geht man hin, und scheint es auch vermessen,
Gefühlen gibt man Zeit, nicht nur dem Fressen,
Und strebt zum blauen Firmament hinan.

Vor Gyssens Burg sprosst schon der blaue Flieder.
Es naht der Lenz, bunt, warm und unbeschwert.
Den meisten Burgfrau'n wird es eng im Mieder
Das macht der Frühling und die Liebeslieder,
Und die Erinn'rung, die die Welt verklärt.

Der Truchseß naht. Am Thron ist zwar noch finster,
Dort blüht noch nichts, nicht Tulpen und nicht Ginster,
Jedoch auf Dauer bleibt‘s es so ja nicht.
Wenn der Aha die Herrlichkeit gleich kitzelt,
So dass es dieser in den Därmen bitzelt,
Bis sie erleuchtend glänzt und reisewitzelt
Und sich verwandelt zu des Reyches Licht.

Ich bin ja selbst voll Freude und Erwarten
Was nun passiert in Uhus buntem Garten,
Ob Blüten weh;n aus Reisewitzens Mund.
Zwar hielt ich ihn bisher für eher schüchtern,
Für ziemlich trocken und oft viel zu nüchtern.
Doch schau, der Lenz! Er macht halt alles bunt.

Der Aha wirkt! Ach, seid doch nicht erschrocken,
Fühlt euch als Blütentraum aus Frühlings Hand.
Jauchzt wie ein Jüngling, hell wie Silberglocken,
Und bunte Bänder windet euch in euren Locken
Und blühet auf, wie im Schlaraffenland.

Dort führt uns hin, zeigt uns die Frühlingsminne.
In Uhus Geist! Schlaraffias Spiel beginne.