Truchseß ohne Lohn

Das Ambt der Truchsesse der Gyssen
Ist - zugegeben - sehr bescheiden:
Weil wir die Herrlichkeiten kleiden
Und mit dem Aha schmücken müssen.

Wir tun das gerne. Ja, man bringt das Licht
Zu einem, den man aus dem Dunkel hebt.
Worauf man wieder still zu seinem Platze strebt,
Denn Dank begehrt ein Gyssen-Truchsess nicht!

‘s wär auch umsunst. Ach, käm‘ einmal - ein einzig Mal - zu uns des Thrones Gunst,
Statt dass der nur Marschall und Mundschenk und was Domestiken sunst,
Huld, Lächeln, Ahnen, Orden, Titul und noch Handschlag kriegen.

Sei's drum! Uns kann daran nicht wirklich etwas liegen.
Uns ziert (sei‘s ungewollt) Bescheidenheit, nicht Streben
Nach Ruhm und Gold. Das ist uns mehr als fern.
Wir hab‘n die Herrlichkeiten trotzdem gern
Und darum tun wir sie auch stets erheben.

So sei’s auch heute. Nehmt des Reychs Aha
Und sippt uns vor. Führt an den bunten Reigen.
Schlaraffias Wunder sollt ihr uns jetzt zeigen.
Beginnt, fungiert! Das Reych steht wartend da.